Röntgengeräte sind in der Medizin so weit verbreitet, dass sie zur absoluten Routine gehören. Vermutlich wurde bereits jeder Erwachsene in Deutschland mindestens einmal im Leben per Röntgen untersucht.
Die Technik ist alt und bewährt. Allerdings weiß man auch seit je her, dass die Bildgebung nur dadurch möglich wird, dass Radioaktivität eingesetzt wird. Wie stellen also Arztpraxen sicher, dass die Patienten unbeschadet untersucht werden? Vor allem, wenn es öfter passiert?
Wie wird die Radioaktivität im Röntgen richtig dosiert?
In Fachkreisen haben Experte ein Messverfahren ermittelt. Bei diesem wird das sogenannte Dosisflächenprodukt berücksichtigt. Dieses Dosisflächenprodukt wird als Einheit verwendet, um zu berechnen, wie viel Strahlung auf einer bestimmten Oberfläche auftreten darf bzw. aufgetreten ist. In der Dosimetrie wird dabei auf Technologien zurückgegriffen, die eine solche Messung sehr exakt ermöglichen. Eines davon sind die Ionisationskammern.
Wie funktioniert eine Ionisationskammer?
Eine Dosisflächenprodukt Messkammer besteht aus einer recht einfachen Technologie. Auf einer Art Kassette sind Kondensatorplatten angebracht. Sie werden dort am Röntgen Apparat befestigt, wo die radioaktive, ionisierte Strahlung austritt. Das heißt, der Strahl läuft einfach zwischen den Platten durch. Diese wiederum beginnen sich durch die Nähe aufzuladen.
Mit Hilfe eines Messgerätes wird dann die Veränderung der Ladung in den Platten erfasst. Daran erkennt man schnell, ob die Dosis am Röntgengerät die richtige war und dass sie zu dem passt, was vorher eingestellt wurde. Die Korrektheit dieser Funktion wird in regelmäßigen Tests geprüft. Sie sind vom Gesetz vorgegeben und müssen zu fest bestimmten Zeiträumen wiederholt werden.
Was die Dokumentation der Strahlung angeht, wird heute auf digitale Technik zurückgegriffen. Das Messgerät, welches die Strahlung aus den Kondensatoren erfasst, ist mit einem Netzwerk verbunden. So kann die Software die Messergebnisse direkt in die dafür vorgesehen Datenbank übertragen. Auf diesem Wege lassen sich alle Röntgenbehandlungen der Vergangenheit im Nachhinein überprüfen. Die Daten werden aufgrund gesetzlicher Vorgaben langfristig gespeichert. Noch Jahre später könnten Patienten also nachsehen, ob bei ihnen eine zu hohe Dosis eingesetzt wurde.
Derartige Messtechnolgien werden aber nicht nur im Nachhinein genutzt. Sie sind auch dafür wichtig, um vor der Untersuchung Einstellungen durchführen zu können. Denn jeder Patient ist anders und benötigt eine andere Menge Strahlung. Klar, dass man ein Kleinkind und dessen Lunge nicht mit der Menge durchleuchten kann, die bei einem Erwachsenen erforderlich ist. Zudem gibt es auch Unterschiede, ob es sich um eine Frau mit 50 kg handelt, oder eine 2-Meter-Mann, der über 130 kg wiegt. Der Grundsatz lautet immer: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.