Für viele Mitbürger ist die Überraschung erst einmal groß. Dass sie nachts Schnarchen war ihnen bewusst. Die Partner haben es gemerkt, oder sie haben es anderweitig erfahren. Aber dass dabei den nächtlichen Störgeräuschen auch Phasen des Atemstillstands vorkommen, das ist vielen nicht bewusst. Genau das ist der Umstand, der die Schlafapnoe zu einer so heimtückischen Krankheit macht. Sie entfaltet ihre Wirkung schleichend. Es dauert lange, aber die lebensgefährlichen Auswirkungen sind unvermeidlich. Welche das sind, und wo Sie Hilfe erhalten, damit befassen wir uns in diesem Beitrag.
Schlafapnoe – die Diagnose
Kennzeichnend für eine Schlafapnoe ist, dass Betroffene sich ins Bett legen und versuchen erholsamen Schlaf zu finden. Doch es bringt ihnen keine Erholung. Im Gegenteil, sie wachen wie gerädert auf. Klare Anzeichen dafür, dass nachts die Atmung aussetzt. Droht Ersticken, dann pumpt der Körper Cortisol und Adrenalin ins Blut. Man wacht auf, ist reizbar und unruhig. Häufig noch dazu niedergeschlagen.
Eine Diagnose der Schlafapnoe erfolgt im ersten Schritt durch den Hausarzt oder durch einen HNO. Dieser wird Betroffenen bei Verdacht ein Messgerät mitgeben, welches für eine Nacht getragen wird. Zeigt es die wichtigsten Anzeichen einer akuten Schlafapnoe, dann erfolgt ein Aufenthalt im Schlaflabor.
Dort verbringen Sie in der Regel zwei Nächte und die Messungen werden intensiviert. Bestätigt sich der Verdacht, dann bekommen Betroffene in der Regel schon dort erste Hinweise.
Was tun bei einer Schlafapnoe
Die Ärzte im Schlaflabor werden die erste Anlaufstelle sein, die Sie mit hilfreichen Informationen versorgen. Dort wird Ihnen mitgeteilt, welche Behandlungen möglich sind. Infrage kämen da aktuell mehrere:
- Ein Beatmungsgerät für die Nacht – also CPAP – zahlt die Krankenkasse
- Eine Operation, bei der Oberkiefer und Unterkiefer nach vorne versetzt werden
- Ein Zungenschrittmacher
Diese Verfahren sind aktuell die gängigsten. Von der gesetzlichen Krankenkasse wird das Überdruck-Beatmungsgerät als Goldstandard empfohlen.
Wo gibt es Hilfe für Schlafapnoe-Patienten nach der Diagnose?
Ist die Schlafapnoe diagnostiziert und wird sie behandelt, dann ist das Problem in der Regel nicht gleich gelöst. Denn ohne das Beatmungsgerät würde es in der Nacht wieder zu Atemaussetzern kommen. Wer eine Besserung erreichen möchte, der kann versuchen auf verschiedenen Ebenen entgegenzuwirken und sich entsprechende Hilfe zu holen.
Einer der wichtigsten Treiber für die Schwere der Krankheit ist das Übergewicht. Aufgrund von Fetteinlagerungen verengen sich die Atemwege etwas mehr als ohne. Durch den Weichgewebekollaps in der Nacht verschließen sie sich vollends. Daher ist der Gewichtsverlust der erste Versuch, um etwas zu erreichen. Hierfür gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die dabei helfen gegen Übergewicht anzukämpfen. Zum einen der eigene Arzt. Zum anderen gibt es Seminare und Sportangebote, die von den Krankenkassen unterstützt werden.
Hilfreich ist es sich auch mal in den Foren und Social Media Gruppen von Schlafapnoe Patienten umzusehen. Dort werden sehr spezielle Probleme en Detail besprochen. Die Mitglieder helfen anderen gerne weiter.
Des Weiteren gibt es aktuell noch die Möglichkeit eine Atemtherapie durchzuführen. Physiotherapeuten und Pneumologen behandeln Patienten mit Lungenschäden mit derartigen Trainern. Mit den Übungen ist es möglich die Muskeln in den Atemwegen zu straffen und zu stärken, so dass es sie in der Nacht nicht so massiv kollabieren. Gleichzeitig kann ein solches Training dazu beitragen den Blutdruck zu senken. Erste Studien zeigen Erfolge. Ein Fachmann wird Ihnen dabei helfen das richtige Gerät auszusuchen.