Rund 95 % aller Imker betreiben die Imkerei als Hobby und in den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen ihre Liebe für Bienen entdeckt. Es ist ein gutes Gefühl, den eigenen Honig zu ernten und zu genießen. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal mit dem Thema Lohnabfüllung beschäftigt. Dabei übernimmt ein Drittunternehmen die Abfüllung des Honigs. Auch die Etikettierung ist in dieser Dienstleistung inbegriffen. Natürlich ist dies eine praktische Angelegenheit. Es bestehen jedoch noch viele weitere Möglichkeiten, die Honigernte zu verwerten.
Welche Wirkstoffe oder Funktionen erfüllt Honig?
Honig ist in erster Linie ein beliebter Brotaufstrich. Aufgrund seiner Eigenschaft, vielfältige Aromen anzunehmen, ist die süße Flüssigkeit bei vielen Konsumenten beliebt. Als Genussmittel ist es aus einem klassischen Frühstück im Grunde nicht wegzudenken. Sehr gerne wird Honig auch als Süßungsmittel verwenden. Es besteht die Ansicht, dass er wesentlich gesünder sei als raffinierter Zucker. Aus diesem Grund wird Honig auch oft im Erkältungstee aufgelöst. Auch eine „heiße Zitrone“ besteht zu einem großen Teil aus dem süßen Bienenprodukt. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob wirklich ein gesundheitlicher Effekt messbar ist.

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In der Tat verweisen einige wissenschaftliche Studien darauf, dass man mit Honig Husten abmildern kann – sowohl in der Stärke als auch in der Frequenz. Zwei weitere Bienenprodukte, die Aufmerksamkeit verdienen, sind Gelee Royale und Propolis. Ersteres ist die Nahrung, welche für die Bienenkönigin vorbehalten ist. Sie gilt als wahres Superfood und soll die Langlebigkeit erhöhen. Propolis hingegen ist eine Art Kitt, den die Bienen verwenden, um Waben zu verstärken. Es soll etwa gegen Entzündungen der Mundschleimhaut wirksam sein.
Diese Produkte sind beliebt
Doch welche Honig Produkte sind eigentlich beliebt? Im Grunde lassen sich diese in drei Kategorien aufteilen: Kosmetik, Süßigkeiten und Gebrauchsgegenstände. Als Freizeitimker sollte man sich bewusst sein, dass nicht bloß Honig an sich nachgefragt wird! Vielleicht produzieren Sie nur kleine Mengen, aber gerade wer mehr als nur ein Bienenvolk besitzt, sollte sich mit Alternativen auseinandersetzen – es lohnt sich!
Kosmetik
Bereits Kleopatra hat einst in Milch und Honig gebadet. Kein Wunder, denn das Bienenprodukt eignet sich hervorragend zur Hautpflege. Ein Grund hierfür ist, dass es über einen ähnlichen pH-Wert verfügt und so die Haut nicht reizt. Gleichzeitig entfaltet Honig seine antibakterielle Wirkung, die Entzündungen lindert oder vorbeugt. Geschätzt werden zudem seine antioxidativen Eigenschaften – die vorzeitige Hautalterung wird effektiv ausgebremst. Auch wer unter Schuppenflechte leidet oder seine trockene, juckende Haut therapieren möchte, kann eine Behandlung mit Honig ausprobieren.
Für Sie als Imker ergibt sich ein ganz neuer Wirkungsbereich: die Naturkosmetik. Ob in Seife, Duschbad oder Gesichtscreme – Honig muss nicht immer auf dem Brot landen! Oder wie wäre es damit, eine Lippenpflege oder Mundspülung mit Propolis in das Sortiment aufzunehmen? Wer mit rissigen Mundwinkeln zu kämpfen hat oder Zahnfleischentzündung nachhaltig behandeln möchte, wird diese Produkte sehr zu schätzen wissen!
Süßigkeiten & Snacks
Die meisten Menschen konsumieren Honig direkt auf dem Brot oder rühren ihn in Quark bzw. Joghurt ein. Dabei lässt er sich auch gut weiterverarbeiten. Zahlreiche Süßigkeiten und Snacks begeistern Leckermäuler. Am bekanntesten sind sicherlich Bonbons mit flüssigem Kern aus Honig. Aber auch Honigwaffeln erfreuen sich steigender Beliebtheit. Hier sind einige Inspirationen für Ihr neues Produktsortiment.
Bonbons

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Hier unterschieden wir zwischen zwei Arten von Bonbons. Die einen sind im Inneren gefüllt, die anderen verfügen über einen festen Kern und verwenden das Naturprodukt in der Rezeptur. Häufig werden Honigbonbons bei Erkältungen genutzt. Darum ist es auch nicht erstaunlich, dass oftmals Kräuter beigemischt werden. Beliebt ist etwa Salbei, der die entzündungshemmende Wirkung verstärkt. Aber auch Sanddorn oder Eukalyptus sind als Beimengungen beliebt. Zitrone oder Ingwer wirken anregend und erfrischend. Milch-Sahnebonbons schmeicheln dem Gaumen.
Interessant sind auch Mischungen und Geschenkverpackungen. Wie kann man einem geliebten Menschen leichter „Gute Besserung!“ wünschen?
Honigwaffeln
Die niederländische Stroopwafel besteht aus zwei knusprig gebackenen Waffeln, die aufeinandergelegt wurden. In der Mitte befindet sich traditionell ein Kern aus Karamell, der sich beim Erhitzen verflüssigt. Hierzulande hat sich eine Variante durchgesetzt, in der die süße Mittelschicht zum Teil aus Honig besteht. Viele Konsumenten sind der Meinung, dass die Stroopwafel so noch viel besser schmeckt! Ursprünglich wurde das Gebäck auf der Straße frisch gebacken. Außerhalb der Niederlande findet man jedoch meist nur Produkte aus industrieller Produktion. Dies ist eine Marktlücke, die von Hobby-Imkern gefüllt werden kann!
Weitere Snack-Ideen
Es klingt verrückt, schmeckt aber hervorragend: Honig mit Kakao! Eine gute Sache für alle, die sich nicht zwischen Honig und Nutella entscheiden können. Ganz besonders lecker wird die Angelegenheit, wenn die Creme mit Zimt verfeinert wurde. Eine echte Spezialität, die insbesondere von Erwachsenen geschätzt wird. Ebenso verhält es sich mit Honigwein, dem Met, welche bereits bei den Wikingern bekannt war. Kinder hingegen lieben Lutscher mit Honiggeschmack. Oder wie wäre es mit Honig-Gummibären? Diese lassen sich sowohl mit Gelatine als auch mit Agar-Agar fertigen.
Gebrauchsartikel
Neben Kosmetika und Lebensmitteln existieren noch viele weitere Haushaltsartikel am Markt. Man kann zwar nicht immer von einem Honig Produkt sprechen, aber als Imker ist es sinnvoll, alle gewonnenen Rohstoffe optimal zu nutzen. Gerade Bienenwachs lässt sich vielseitig verwenden.
Bienenwachstücher
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Speisen länger haltbar zu machen und sicher zu lagern. Beliebt sind Tupperdosen, die im Kühlschrank aber sehr viel Platz einnehmen. Gerade bei Obst und Gemüse mag es daher angebracht scheinen, auf Frischhaltefolie zurückzugreifen. Auch Alufolie wird manchmal verwendet. Diese Lösung ist allerdings nicht sonderlich nachhaltig! Bienenwachstücher sind im Grunde nichts weiter als Baumwolltücher, die in Bienenwachs getränkt wurden. Sie sind sehr leicht formbar und können z. B. um Äpfel oder Birnen gewickelt werden. Durch die antimikrobielle Wirkung des Wachses verderben eingewickelte Lebensmittel wesentlich langsamer.
Kerzen
Bereits im antiken Griechenland wurden Kerzen aus Bienenwachs hochgeschätzt! Der Grund hierfür mag das herrliche Aroma gewesen sein, welches beim Abbrand verströmt. Ein weiterer Vorteil liegt in der wesentlich langsameren Abbrandgeschwindigkeit von Kerzen und Teelichtern. Darüber hinaus erzeugen 100 % Bienenwachskerzen einen besonders warmen Lichtschein und säubern gleichzeitig auch noch die Luft. Eine wahre Wohltat für Allergiker und Asthmatiker. Neben einem sauberen Abbrand spricht auch der Aspekt der Nachhaltigkeit für Kerzen aus Bienenwachs. Sie werden ohne Chemikalien gefertigt und enthalten auch keine Giftstoffe.
Fazit
Sie sind auf der Suche nach neuen Produkten für Ihren Verkauf? Dann hat Ihnen dieser Artikel hoffentlich weitergeholfen. Neben der klassischen Lohnabfüllung bestehen noch wesentlich mehr Möglichkeiten, den Verdienst zu erhöhen. Dabei muss man in vielen Fällen nicht einmal selbst produzieren. Mittlerweile gibt es einige Dienstleister am Markt, die sich gezielt an Hobby-Imker richten. Diese kaufen Rohstoffe auf und beliefern Sie mit dem fertigen Endprodukt. Ob Snacks, Kosmetik oder Gebrauchsartikel – die Möglichkeiten sind vielfältig. Übrigens: Viele der vorgestellten Honig Produkte eignen sich sehr gut als Geschenkartikel und werden deshalb auch gerne mitgekauft.
