Wer darüber nachdenkt, Pferde bei sich halten zu wollen, sollte einige Dinge beachten. Es ist von vielen Menschen der Traum, Pferde direkt bei sich zu Hause stehen zu haben. Seine Pferde direkt bei sich zu haben und sich um sie zu kümmern ist auch eine tolle Sache, dennoch gibt einige Dinge, die Ihnen darüber bewusst sein müssen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ist dieser Beitrag perfekt für Sie.
Die private Pferdehaltung ist mit viel Arbeit und viel Verantwortung verbunden. Daher ist es wichtig, dass einem vorab bewusst ist, worauf man sich einlässt. Es ist wichtig, dass die private Pferdehaltung dem Pferd gegenüber artgerecht ist. Die Tiere haben nicht wenig Ansprüche, die es zu erfüllen gilt. In diesem Blog erfahren Sie die wichtigsten Sachen über dieses Thema.
Rechtliche Voraussetzungen in Deutschland
Natürlich sollte auch alles rund um das Rechtliche geklärt sein. Eine Erlaubnis vom Veterinäramt ist nicht in jedem Fall notwendig. Wenn es sich um eine reine Privathaltung handelt, muss meistens keine Erlaubnis eingeholt werden. Anders ist es bei Reitbetriebe, Pferdezucht und Pferdepensionen. Zwingend zu beachten ist das Tierschutzgesetz. Darin ist unter anderem festgehalten, dass sich um das Wohlergehen des Pferdes gekümmert werden muss.
Auch ausreichend Kenntnisse über die Bedürfnisse der Tiere müssen vorhanden sein. Wenn Sie die Tiere direkt am Haus haben möchten, müssen Sie sich vorab informieren, ob das Grundstück dafür zugelassen ist. Dies erfahren Sie im Baugesetzbuch (BauGB). Die Anforderungen des Tierschutzgesetzes müssen ebenfalls eingehalten werden.
Artgerechte Haltung
Die artgerechte Tierhaltung ist ein wichtiger Punkt und die Voraussetzung für die Pferdehaltung. Jeder Pferdefreund möchte, dass es dem Tier so gut wie möglich geht und daher sollte sich ausreichend über die artgerechte Haltung von Pferden erkundigt werden. Zu einer artgerechten Haltung gehören die richtige Ernährung, ausreichend Auslauf, die Pflege und der Kontakt zu Artgenossen.

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Zur artgerechten Haltung gehört, dass die Boxen genügend groß sind und ausreichend Licht zulassen. Die Luft muss in den Boxen und den Unterständen ebenfalls gut sein. Die tägliche Säuberung der Boxen, Unterstände und Koppeln gehört ebenfalls dazu. Zusätzlich müssen der Auslauf und der Unterstand gut gesichert sein. Es sollten keine Gegenstände vorhanden sein, die eine Gefahr für das Pferd darstellen. Ein Pferd sollte immer die Möglichkeit haben, sich ausruhen zu können.
Weide
Wenn Sie eine Weide einzäunen, müssen Sie darauf achten, dass diese eine ausreichende Fläche vorweist. Zudem sollte sie auf Pflanzen kontrolliert werden, die giftig für Pferde sein könnten. Ein Wetter geschützter Bereich sollte auch auf der Weide vorhanden sein. Die Pferde müssen sich vor starker Sonne, Wind und Regen schützen können. Hierzu eignet sich zum Beispiel ein Weidezelt sehr gut. Natürlich muss die Weide gut eingezäunt sein. Die Gefahr, dass ein Pferd ausreißen könnte, sollte möglichst gering gehalten werden, um Unfälle zu vermeiden. Sauberes und frisches Wasser muss dem Pferd zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Vor allem Pferde, die viel Heu zu sich nehmen, benötigen reichlich an Wasser.
Futter
Wer sein Pferd nicht richtig füttert, geht die Gefahr von ernsthaften Krankheiten wie zum Beispiel einer Kolik ein. Die Fütterung sollte individuell an das Pferd angepasst sein. Dennoch gibt es Grundlagen der richtigen Pferdefütterung. Es ist wichtig, dass die Darmtätigkeit und die Ausschüttung von Verdauungssäften stetig angeregt werden. Dies geschieht durch das Fressen von Heu, Maissilage, Stroh und Gras-/Heusilage. Die Fresspause sollte nicht länger als drei Stunden sein. Ansonsten kann der Verdauungstrakt nicht ordentlich arbeiten und es kommt zu Koliken.
Häufig wird den Tieren Kraftfutter hinzugefüttert. Manche Pferde benötigen mehr Energie, die man mit dem Kraftfutter hinzufüttern kann. Die Menge und die Art des Kraftfutters sollten Sie ebenfalls individuell auf das Pferd anpassen. Manche Pferde benötigen Futterergänzungsmittel. Dies kann vor allem bei kranken Pferden der Fall sein oder in bestimmten Situationen. Oft ist es hilfreich ein Blutbild machen zu lassen, um feststellen zu können, was dem Tier fehlt. Auch wichtig ist das Saftfutter. Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Möhren und frisches Gras.
Beschäftigung und genügend Auslauf
Ein Pferd benötigt ausreichend Bewegung. Es sind Steppentiere und in der Natur bewegen sie sich ca. 16 bis 17 Stunden. Die meiste Zeit im langsamen Schritttempo. Zu wenig Bewegung macht die Tiere krank. Natürlich benötigt auch hier jedes Pferd unterschiedlich viel Bewegung. Ein altes Pferd läuft in der Regel nicht so viel, wie ein junges Tier. Trotzdem muss die Möglichkeit der Bewegung vorhanden sein. Die Beschäftigung der Tiere ist auch nicht zu vergessen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Pferden ausreichend Beschäftigung zu bieten.

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Eine Möglichkeit ist, auf der Weide natürliche Hindernisse aufzubauen. Das können zum Beispiel Baumstämme oder Zweige sein. Wichtig ist nur, dass ein Pferd sich daran nicht verletzen kann. Eine weitere Beschäftigung ist natürlich die Bodenarbeit oder das Reiten. Beides sollte pferdegerecht gehandhabt werden. Junge Pferde spielen zudem noch sehr gerne und haben gerne Gesellschaft von ungefähr gleichaltrigen Pferden. So beschäftigen sich die jungen Pferde auch gut untereinander. Im Winter sind die meisten Pferde nicht ausgelastet, weil ihnen die Bewegung fehlt. Oftmals verbringen sie Stunden nur im Stehen auf einem kleinen Paddock oder im Stall. Hier sollten Sie dafür sorgen, dass sich das Pferd trotz schlechtem Wetter genügend bewegen kann. Bodenarbeit reicht meistens schon aus.
Die Finanzierung
Niemand redet gerne über Geld, aber in diesem Fall sollte man die finanziellen Aspekte definitiv durchgehen. Die Kosten für den Aufbau eines kleinen Hofes sind relativ hoch. Zudem kommen monatliche Kosten auf Sie zu. Diese sind in der Regel auch nicht wenig. Heu, Einstreu, Versicherung, Wasser und die eigentlichen Kosten für das Pferd kommen auf einen zu. Auch Reparaturkosten sollten bedacht werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert Rücklagen zu haben, um im Notfall einen Klinikaufenthalt des Pferdes oder größeren Schäden bezüglich der Pferdehaltung bezahlen zu können. Mit Preisschwankungen von dem Einstreu, Heu etc. muss zu rechnen sein. Je nachdem, wie viele Pferde man besitzt, fallen die monatlichen Kosten natürlich unterschiedlich hoch aus.
Fazit
Sie sehen also, dass die private Pferdehaltung viel Arbeit, Geld und Zeit beansprucht. Unmöglich ist es aber nicht. Mit einem gut durchstrukturierten Plan ist es möglich, seinen Traum von der Pferdehaltung zu erfüllen. Die private Pferdehaltung bringt natürlich auch ein paar Vorteile mit sich. Zum Beispiel spart man Spritkosten. Zudem ist man direkt beim Pferd, wenn dieses krank sein sollte. Sie können zudem selbst bestimmen, wer auf dem Hof sein darf und wer nicht. So können Streitigkeiten, die oft in Ställen vorkommen, vermieden werden. Auch die individuell auf das Pferd angepasste Haltung ist wesentlich leichter umzusetzen. Die Arbeit, die anfällt, ist meistens draußen und somit bekommt man reichlich frische Luft ab. Wie bei den meisten Dingen gibt es Vor- und Nachteile. Ob es sich eignet, eine private Pferdehaltung anzufangen, muss jeder für sich selbst wissen.